37 Rabenstein; Rep. 37 Gut Rabenstein, Kr. Zauch-Belzig; 1625-1937 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 37 Gut Rabenstein, Kr. Zauch-Belzig
Dat. - Findbuch:1625 - 1937
Vorwort:Besitzgeschichte

Die südlich von Belzig nahe dem Dorf Raben gelegene Burg Rabenstein gehörte im Spätmittelalter zum brandenburgisch-sächsischen Grenzgebiet. Über die Besitzverhältnisse sind nur lückenhafte Angaben überliefert. 1453 wurden die Vettern Kuno und Matthias von Oppen durch Herzog Friedrich von Sachsen mit Schloss Rabenstein und dem daneben gelegenen Städtlein belehnt. Die Oppen waren bereits im 14. Jahrhundert mit Besitzrechten dort nachweisbar. Zum Ende des 15. Jh. befindet sich die Burg wieder in Händen der sächsischen Kurfürsten und wurde vom landesherrlichen Amt Rabenstein, später dem kombinierten Amt Belzig-Rabenstein verwaltet. 1625 verkaufte Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen die Domäne Rabenstein für 20.000 Gulden Meißener Währung an den Wittenberger Professor Dr. jur. Erasmus Unruh. Dieser hatte dem Kurfürsten eine größere Summe für den Ankauf der Herrschaft Doberlug geliehen, die mit dem Kaufpreis von Rabenstein verrechnet wurde. Zum Besitz gehörte neben den Vorwerken Wendemark und Zehrensdorf Herrschaftsrechte und Einkünfte in den Dörfern Garrey, Groß Marzehns, Haseloff, Hohenwerbig, Klein Marzehns, Klepzig, Lobbese, Lotzschke, Mützdorf, Neuendorf bei Niemegk, Pflügkuff, Raben, Rädigke, Zeuden und Zixdorf. 1665 vererbte die Witwe Unruh das Rittergut an ihren Vetter, den Wittenberger Professor Dr. Wilhelm Leyser, von dem es wiederum auf dem Erbwege 1696 an den Steuerrat Gottfried Leyser gelangte. 1720 erwarb der Amtmann Konrad Heinrich Loesecke Rabenstein. Die Familie Loesecke bzw. ihre Erben Laue und Grust besaßen das Gut bis zum Jahre 1786, als es Christian Friedrich Grust an den sächsischen Hofmarschall von Stangen verkaufte. Aus dessen Besitz gelangte es schließlich 1804 an Christiane Amalie Erbprinzessin zu Anhalt-Dessau und blieb bis zum Jahre 1945 Eigentum der Herzöge von Anhalt-Dessau. Seit 1815 gehörte Rabenstein zur preußischen Provinz Brandenburg. Im Jahre 1929 umfasste das Rittergut 2.356 ha.

Bestandsgeschichte

Die Reste des Gutsarchives sind 1950 in verschiedenen Übernahmen, z. T. von der Oberförsterei Rabenstein, z. T. aus Privathand, in das BLHA überführt worden. Der Hauptteil der Akten stammt aus dem 18. Jahrhundert. Unterlagen aus der Zeit vor 1625, als Rabenstein landesherrliche Domäne war, befinden sich im Bestand Rep. 7 Amt Belzig-Rabenstein. Die Ordnung und Verzeichnung erfolgte im Frühjahr 1962. Der Bestand wurde 2006 durch die Kopie eines Aktenverzeichnisses des Gutes Rabenstein (Nr. 270) von 1937 aus dem Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem, I. HA, Rep. 178 B, Nr. 2233 angereichert.

Literatur

Mathis Leibetseder und Werner Heegewaldt, Gestaltete Landschaft. Archivalische Quellen zu Schlössern, Herrenhäusern und Gärten im Land Brandenburg [= Inventar der baugeschichtlichen Quellen im Brandenburgischen Landeshauptarchiv]. Berlin 2004, Nr. 4483-4486. - Peter-Michael Hahn und Hellmut Lorenz (Hrsg.), Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857-1883), Berlin 2000, Bd. II/478-480. - Hans Joachim Neufeldt, Die Verwaltung des sächsischen Amts Belzig und Rabenstein im Vergleich zur Ämterverwaltung in Brandenburg-Preußen vom Ende des 16. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Phil. Diss. Leipzig 1952. - H. Steinbrück, Geschichte der Herrschaft Rabenstein, 1920.
Verweis:Bestandsverzeichnis vor 1945 in: GStA PK, I. HA, Rep. 178 B, Nr. 2233

Angaben zum Umfang

Umfang:2,86 lfm; 270 Akte(n)

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 37 Gut Rabenstein Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=107177
 
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