330 KPD; Rep. 330 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) - Bezirksleitung Provinz Mark Brandenburg; 1945-1946 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 330 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) - Bezirksleitung Provinz Mark Brandenburg
Dat. - Findbuch:1945 - 1946
Vorwort:Organisationsgeschichte
Nachdem mit dem Befehl Nr. 2 vom 10. Juni 1945 die Bildung und Tätigkeit der antifaschistisch-demokratischen Parteien durch die SMAD zugelassen worden war, erließ das ZK der KPD am 11. Juni 1945 einen "Aufruf an das deutsche Volk zum Aufbau eines antifaschistisch-demokratischen Deutschlands". Die darin propagierten Ziele und Aufgaben, wie der Aufbau einer parlamentarisch-demokratischen Republik, die Liquidierung des nationalsozialistischen Systems, die Überwindung der Not der Bevölkerung, die Entfaltung unternehmerischer Privatinitiative und die Schaffung eines Blocks der antifaschistisch demokratischen Parteien sollten Grundlage für eine breite Akzeptanz der Kommunisten unter der Bevölkerung schaffen. Treibende Kraft beim zentralistisch gesteuerten Aufbau der KPD-Organisation in der Provinz Brandenburg waren die aus der sowjetischen Emigration heimkehrenden, in den Kommintern-Schulen ausgebildeten Kommunisten. Sie hatten gemeinsam mit aus den Konzentrationslagern und Zuchthäusern entlassenen sowie in der Illegalität lebenden Kommunisten bereits vor der Legalisierung durch die SMAD erste Ortsgruppen gegründet. Am 27. Juni 1945 konstituierte sich in Berlin die KPD-Bezirksleitung der Provinz Mark Brandenburg als oberste Leitungsinstanz zwischen den Bezirksdelegiertenkonferenzen. Die Provinzialparteiorganisation war analog den sich herausbildenden staatlichen Verwaltungsstrukturen gegliedert. Bei den Bezirksverwaltungen (Oberlandratsämtern) wurden Unterbezirksleitungen und in den Land- und Stadtkreisen Kreisleitungen errichtet. In den größeren Städten der Provinz konstituierten sich Stadtleitungen. In den größeren Betrieben der Provinz Brandenburg setzte die KPD Sekretäre ein. Die Betriebs und Straßengruppen der KPD bildeten die untersten Organisationseinheiten. Das mit hauptamtlichen Funktionären besetzte Sekretariat der Bezirksleitung war das Arbeitsorgan der KPD-Provinzialorganisation. Es gliederte sich in die Arbeitsgebiete Bezirkssekretär, Kader, Agitation/Propaganda, Wirtschafts- und Kommunalpolitik, Arbeitsrecht/Sozialpolitik, Kasse, Landwirtschaft, Konsumfragen, Frauen, Geschäftsleitung, Jugendfragen und Recht. Die Unterbezirks- und Kreisleitungen waren analog aufgebaut. Ende 1945 wurde die erste Parteischule der Provinz Brandenburg in Schmerwitz eröffnet, die politische Schulungen für Funktionäre und Mitglieder durchführte. Auf Grund der materiellen Unterstützung durch die sowjetische Besatzungsmacht vollzog sich der Organisationsaufbau der KPD sehr rasch. Bis zum Oktober 1945 konnte die Bezirksorganisation ihre Mitgliederzahl gegenüber dem Gründungsmonat verdoppeln und bis Jahresende sogar verdreifachen. Darüber hinaus dominierten die KPD-Mitglieder zahlenmäßig unter den leitenden Angestellten der Provinzial-, Bezirks- und Kreisverwaltungen. Am 6. April 1946 fand der letzte Bezirksparteitag der KPD statt, auf dem die Kandidaten den anfänglich von KPD und SPD-Funktionären paritätisch besetzten SED-Provinzialvorstand Brandenburgs gewählt wurden. Am folgenden Tag erfolgte die Vereinigung der KPD- und SPD-Bezirkorganisation zur SED.

Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde mit der Gründung des Parteiarchivwesens auf der Grundlage des Beschlusses des ZK der SED vom 8. April 1963 aus dem bis zu diesem Zeitpunkt ehrenamtlich betreuten Archiv der SED-Bezirksleitung Potsdam in das Bezirksparteiarchiv Potsdam überführt. Die Erschließung erfolgte im Jahr 1970 auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes der SED. Der Bestand beinhaltet das Schriftgut der Bezirksleitung, der Kreisleitungen und Ortsleitungen der KPD der Provinz Brandenburg, das im Zeitraum der Gründung der KPD am 11. Juni 1946 bis zur Vereinigung mit der SPD am 7. April 1946 entstanden ist. Die Übernahme in das BLHA Potsdam erfolgte im Januar 1992 auf der Grundlage eines zwischen dem BLHA und dem Landesvorstand Brandenburg der PDS geschlossenen Vertrages. Zum Schutz des Archivgutes wurde die Sicherungsverfilmung des Bestandes im Jahr 2006 durchgeführt. Eine Benutzung ist daher nur über Film möglich.

Angaben zum Umfang

Umfang:2,64 lfm

Angaben zur Benutzung

Zitierweise:BLHA, Rep. 330 KPD-Bezirksleitung Provinz Mark Brandenburg Nr.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=66062
 
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