10B Zinna; Rep. 10B Zisterzienserkloster Zinna (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zu Inhalt und Struktur

Titel:Rep. 10B Zisterzienserkloster Zinna
Vorwort:Geschichte des Registraturbildners

Die Gründung des Klosters Zinna im Jahre 1170 steht im Zusammenhang mit der von Erzbischof Wichmann von Magdeburg betriebenen Kolonisation des Landes Jüterbog. Nach der Neugründung im Jahre 1221 erfolgte die hauptsächliche Ausstattung in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Entwicklung des Klosters von dessen durch Besitzungen im Erzstift Magdeburg und in der Mark Brandenburg bestimmter Doppelstellung zwischen beiden Territorien charakterisiert, deren Landständen es in beiden Fällen angehörte. Die Reformation traf auf scharfen Widerstand der Erzbischöfe, jedoch verließ 1553 der letzte Abt das Kloster. Die in der Mark gelegenen Güter wurden von Brandenburg zum neuen Domänenamt Rüdersdorf geschlagen, aus dem Klosterbesitz im Lande Jüterbog entstand das Magdeburgische Domänenamt Zinna (vgl. Rep. 7 Ämter Rüdersdorf und Zinna). Der Grundbesitz des Klosters zerfiel in die beiden genannten Hauptkomplexe im Lande Jüterbog und auf dem Barnim. Zum ersteren gehörten die Orte Bardenitz, Berkenbrück, Dobbrikow, Dümde, Felgentreu, Frankenfelde, Frankenförde, Gottsdorf, Grüna, Hennickendorf, Jänickendorf, Kaltenhausen (Vorwerk), Kemnitz, Kolzenburg, Liebätz, Luckenwalde, Märtensmühle, Mehlsdorf, Nettgendorf, Neuhof, Pechüle, Ruhlsdorf, Scharfenbrück (Vorwerk), Schlenzer, Sernow, Waltersdorf, Werder, Wöhnsdorf, Zinna und Zülichendorf. Auf dem Barnim lagen um den Zinnaer Klosterhof Kagel die Dörfer Hennickendorf, Herzfelde, Höhnow, Kagel, Kienbaum, Klosterdorf, Lichtenow, Rehfelde, Rüdersdorf, Werder und Zinndorf. Hinzu kamen zahlreiche Wüstungen. Eigenwirtschaft betrieb das Kloster im Jüterboger Bereich in der Grangie Kaltenhausen und in Neuhof. Den Hauptteil der Einnahmen bildeten im 14. und 15. Jh. Renten.
Das Patronat übte das Kloster über ca. 35 Pfarrkirchen, hauptsächlich in seinen Eigendörfern, aus.

Bestandsgeschichte

Vom Archiv des Klosters Zinna sind nur geringste Reste erhalten geblieben. Während der Reformationszeit wurden Teile nach Magdeburg verbracht, Teile verblieben in Zinna; von letzteren ist nichts erhalten geblieben. Über den einstmaligen Umfang geben zwei Inventare - eines von 1539, das andere etwa aus gleicher Zeit - Auskunft. Sie enthalten ca. 175 Urkunden und dürften damit den Urkundenbestand des Klosters gegen Ende seines Bestehens umfassen. Die Reste des Klosterarchivs wurden vor 1945 verstreut im Staatsarchiv Magdeburg und im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem (GStA) verwahrt; seit 1963 befinden sie sich zum größten Teil im BLHA. 2 Urkunden (1455, 1458) verwahrt noch das Geheime Staatsarchiv in Berlin-Dahlem. Die ehemals im GStA unter Rep. 10 Zinna verwahrten drei Güterregister gehörten nicht zum Bestand des alten Klosterarchivs und wurden ihrer Provenienz gemäß Rep. 7 Amt Zinna bzw. Amt Rüdersdorf zugewiesen.

Literatur

Wolfgang Ribbe/Johannes Schultze (Hrsg.): Das Landbuch des Klosters Zinna. Editio princeps, Berlin 1976.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=1698447
 
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